Martin Herler
Malerei |
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Martin Herler malt mit Vorliebe ätherische, grossformatige Blumenbilder und wiedergibt mit grosszügiger Malgeste die einzelne Blüte – selbst Inbegriff der Schönheit – in extremer Nahsicht und fast bis zur Verfremdung abstrahiert. Vorder- und Hintergrund werden auf eine Ebene gebracht, wo sich Licht und Schatten, Farbe und Form die Balance halten und sich zu einem schimmernden Muster vereinen. Das Thema der Blume wird auch in einer Serie von Akten, Frauenporträts und Szenen mit Kindern aufgegriffen, welche der Künstler auf gemusterte und mit Nostalgie besetzte Stoffe malt. Die Bildnisse verschmelzen und interagieren wie flüchtige Erinnerungen mit dem sie umspielenden Muster, sind teilweise so animiert, dass sie vor den Augen der BetrachterInnen zu neuem Leben erwachen. Zu der Schönheit der Natur und der Intensität der Erinnerung gesellt sich in den Porträts die Ehrerbietung gegenüber der menschlichen Würde angesichts von Gewalt, Oppression und Ohnmacht. Die einfühlsam wiedergegebenen Zeitzeugen aktueller Weltgeschehnisse führen die Komplexität des Schönheitsbegriffes vor Augen und erweitern ihn um die Kraft der inneren Werte. Jüngst entstehen auch eine Reihe von politischen Szenen, die so starke Bildstörungen enthalten, dass sie als ungegenständliche Kompositionen in Erscheinung treten. Farbabfolgen und -Kontraste setzen die Wucht des politischen Aufbegehrens in einen gleichsam musikalischen Rhythmus um. Die Suche nach Schönheit bestimmt die Bildwelt von Martin Herler. Doch was auf den ersten Blick wie eine Auseinandersetzung mit oberflächlicher Ästhetik anmutet, gewinnt anhand kleiner, durch die Maltechnik oder die Repräsentationsart eingeschleuste Störfaktoren, die verunsichern und neue Sehweisen von den BetrachterInnen erzwingen, an grosser inhaltlicher Tiefe und Vielschichtigkeit. Carlotta Graedel Matthäi, M.A. |
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